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Gerade in letzter Zeit fällt mir auf, dass sich einige Fotografen um Verbote und Beschränkungen einen Kehricht kümmern. Ich habe mir auch immer eingebildet, dass ich ja schließlich vorsichtig bin und es so ja keinem Weh tun würde. Leider ist dem gar nicht so.
Ich bin ja schließlich Fotograf und ich halte die Schönheit der Natur fest! Und dafür kann ich auch mal auf irgendwelchen seltenen Pflanzen rumtrampeln, die ich nicht kenne und eh wie Unkraut aussehen. Oder was stört es die Vögel, wenn ich nicht viel Krach mache. Es ist ja auch völlig egal, ob ich da dann mit dem Auto in ein Vogelschutzgebiet reinfahre, weil ich zu faul bin mein Zeug dort hin zu tragen. Geschweige denn mit dem Auto die Aufzucht und Brut seltener Vögel störe. Die blöden Viecher kacken mir ja eh nur aufs Autodach! Da ist noch der nervige Ast, den ich einfach abbreche, weil er mit meine tolle Sicht auf die unberührte Natur versperrt! Haja… Wenn das einer macht ist das nicht so schlimm…
Das beste Beispiel habe ich von einem verlassenen Steinbruch in meiner Nähe. Tolle Location! Kann man auch Akt shooten drin, weil nix los ist. Leider prangert am Eingang ein Schild: BETRETEN VERBOTEN bis einschl. 31. JULI! Jetzt ist die Frage: Gilt das auch für Fotografen? – Die für manchen überraschende und verwunderliche Antwort: JA! Es gilt für JEDEN! Die Behörde hat nicht umsonst ein solches Verbot verhängt! Nicht nur dass die geschützten Vogelarten da drin brüten, es gibt dort auch seltene Pflanzen und Insekten, die weder kaputtgetrampelt noch verjagt werden sollen.
Klar, ein einzelner Fotograf da drin richtet bestimmt keinen großen Schaden an, aber was ist mit den 500 anderen Fotografen, die genauso denken?
Ich habe letztes Jahr für den 30. Juli eine Ausnahmegenehmigung für den Steinbruch beantragt, welche mir verwehrt wurde. Ich habe mich damals echt darüber geärgert. Aber mir wurde erklärt warum: Das Verbot gilt von 1. Januar bis 31. Juli. Ob die Ausnahme am 2. April oder am 30 Juli ausgestellt wird, ist egal. Wenn eine Genehmigung erteilt wird, müssen auch andere Genehmigungen erteilt werden. Egal an welchen Tagen. Also bei 100 Genehmigungen kann man das Verbot auch gleich abschaffen. Und das ist mal nicht zum Wohle des Amtes, die eine Gebühr kassieren würden, sondern zum Wohle der Natur. Auch wenn sie nix verdienen. Irgendwie einleuchtend, oder?
Der Egoismus und die Gier nach guten Bildern lässt uns blind werden. Was ist denn mit solchen Locations, wenn es sie nicht mehr gibt? Oder wenn wir das nächste mal da hin kommen und es ist alles kaputt oder ein fetter Zaun drumrum? Wie oft ärgern wir uns über tolle Lost Places, in denen Graffities an die Wand geschmiert wurden? Hier ist doch das Gleiche. Wenn das einer macht, ist das zwar nicht schön, aber auch nicht so schlimm. Aber wenn es hunderte machen, was bleibt dann noch übrig?
Ich kann nur an Euer Gewissen und an Euren gesunden Menschenverstand appellieren: Haltet Euch an die Verbote! Wir Fotografen haben keine Privilegien, uns über die Gesetze und Verordnungen zu stellen! Ich stehe doch auch nicht auf die mittlere Spur der Autobahn, nur ein paar gute Fotos zu bekommen und brauch mir keine Gedanken über die Folgen zu machen, nur weil ich Fotograf bin, oder?
Hier ein paar Grundsätze, die Ihr meiner Meinung nach beachten solltet:
Ich würde mich freuen, wenn sich das einige Fotografen zu Herzen nehmen würden und das auch teilen. Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass unsere tolle Natur so bleibt wie sie ist oder noch schöner wird. Und dafür müssen wir alle etwas tun.